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Brainstorming mit meiner Freundin Doris

Es ist sehr bereichernd, wenn Freunde die Entstehung eines Romans begleiten. Im Laufe meiner Zeit als Autorin habe ich zum Glück einen kleinen, festen Kreis aus befreundeten Autorenkolleginnen um mich gesammelt. Doris hält dabei einen besonderen Platz inne, weil sie mich mit ihrer Fanrea-Reihe erst zum Schreiben und Lektorieren gebracht hat.

Ihren heutigen Besuch nutzten wir, um ihr aktuelles Manuskript "Schicksalsfäden", welches kurz vor der Fertigstellung ist, zu besprechen und ich schüttete ihr meine Sorgen aus, dass ich immer noch nicht sicher bin, wie Wolf 3 weitergehen soll. 

Doris ist sehr kreativ und pragmatisch, im Gegensatz zu mir, die sich immer strikt an eine Vorgehensweise hält. Sie riet mir, schon einmal die Szenen zu schreiben, über die ich mir sicher bin. Also sozusagen: Häppchen produzieren. Das ist für mein strukturiertes Gehirn fast ein Ding der Unmöglichkeit. Wie sollen denn dann zum Ende die losen Fäden zusammengeführt werden? Alle Alarmglocken schrillten. Ich muss die Geschichte von Anfang bis Ende schreiben, um mit der Entwicklung meiner Charaktere mithalten zu können. Sie werden nicht in ein Korsett gepresst, so viel habe ich während des Schreibens gelernt und bin zum Glück flexibel genug, dem nachzugeben. Doch der Handlungsstrang sollte chronologisch geschrieben werden, um den Überblick nicht zu verlieren.

Auf jeden Fall sprudelte Doris über vor Kreativität und half mir bei meiner Blockade, einen passenden Job für Jan zu finden. Er muss ja Geld für die Miete und den Lebensunterhalt verdienen, aber was passt zu ihm? In Gabrielas Hundepension einsteigen? Bei Mike in die Tischlerausbildung gehen? Zurück zur Bank? Die Wölfe in freier Wildbahn interessierten Menschen auf Touren zeigen? Das ist alles nicht passend, bis Doris eine schöne Idee hatte.